Das AACTB Kinderzentrum Terra Boa

Das AACTB Kinderzentrum Terra Boa

Der AACTB, Associação Apoio as Crianças de Terra Boa, wurde im Jahr 2010 von der Deutschen Anne Seiler gemeinsam mit sechs Frauen aus der Siedlung gegründet. Ohne Unterstützung durch den Staat Kap Verde oder die Gemeinde, hilft seither unser Verein den "vergessenen Kindern" aus der illegalen Barackensiedlung Terra Boa. Erst seit dem Regierungswechsel Ende 2016 zeigt die Gemeinde um den Bürgermeister Julio Lopes Interesse an der Veränderung der Lebensumstände in den Barackensiedlungen auf der Tourismusinsel Sal: Angeblich beginnen Baumaßnahmen (Straßen, Kanalisation, Hilfe bei dem Bau von Steinhäusern statt Wellblechhütten) ab Februar 2017. 

 

Viele Menschen kommen von ihren kapverdischen Heimatinseln oder vom Festland auf die Urlaubsinseln Sal und Boavista, um in der Tourismus- oder Baubranche zu arbeiten. Sie können sich aber - oftmals trotz Job - die horrenden Mieten und Lebenskosten (höher als in Deutschland!) nicht leisten. Eine Spirale nach unten beginnt. So rutschen immer mehr Menschen in Slums bzw. Barackensiedlungen (bairros de lata) ab. Diese Siedlungen sind (noch) illegal, es gibt aber Bestrebungen seitens der Regierung durch das Programm "Cadastro Predial" (Gebäude-Registrierung) eventuell im Nachhinein zu legalisieren. Das betrifft auch unser Kinderzentrum. Auf Sal sind mehrere Slums entstanden, in Espargos, am Rand von Santa Maria, Fatima und eben Terra Boa. Die Menschen siedeln hier und bauen sich aus Müll, Strandgut und zum Teil auch aus Steinen ihre Behausungen.

 

Das Armutsverhältnis innerhalb der Dorfgemeinschaft in Terra Boa ist unterschiedlich. Viele Bewohner besitzen ein Handy mit Internet und/oder einen Fernseher und dennoch leben die Menschen unter widrigen Bedingungen. Leider sind, wie überall auf der Welt, Kinder die Hauptbetroffenen.

 

"Man weiß seit Langem, dass in der Entwicklungshilfe reines Mitleid mit den Not leidenden Völkern nicht genügt. Man kann den Hunger, der viele Leben bedroht, eine Zeit lang lindern und Leben erhalten. Doch Hunger und Leid werden dadurch nicht aus der Welt geschafft, manchmal sogar erst recht vermehrt. Unsere Hilfe muss Hilfe zur Selbsthilfe, Erziehung und Selbsterziehung, muss ein Teil des Prozesses eines sozialen Umdenkens sein, der sich in Entwicklungsländern vollziehen muss und sich auch schon vollzieht“ (Gmeiner, Herman, in: Honsal, C. J., 2009, Der Vater der SOS-Kinderdörfer, Die Biografie, S. 168f).

 

Die Projekt-Kinder haben alle Eltern und Familien. Das Ziel des AACTB ist es, die Lebensumstände der Kinder auf ein menschenwürdiges Niveau zu heben und ihnen Zugang zu Nahrung, Bildung, Wasser und medizinischer Versorgung zu verschaffen. Wir wollen das soziale Umfeld der uns anvertrauten Kinder stützen und die Bevorzugung und Hervorhebung Einzelner vermeiden. Deshalb arbeiten wir ausschließlich projektbezogen.

Auf den folgenden Seiten stellen wir unsere Kinderhilfe-Projekte vor.